griechischer Jurist; Staatspräsident 1985-1990
* 6. April 1929 Thessaloniki
† 3. Februar 2022 Athen
Herkunft
Christos Sartzetakis wurde 1929 als Sohn eines kretischen Gendarmerie-Offiziers in Thessaloniki geboren.
Ausbildung
In Thessaloniki besuchte S. auch die Schulen und studierte Jura an der Universität Saloniki bis 1951. 1954 wurde er als Rechtsanwalt zugelassen.
Wirken
1956 ging S. an ein Stadtgericht und wurde 1957 Untersuchungsrichter. Bekannt wurde er in dieser Funktion, als er als Untersuchungsrichter die Hintermänner des als "Unfall" getarnten politischen Mordes an dem linken Parlamentsabgeordneten und Friedenskämpfer Grigoris Lambrakis unter hohen Polizeioffizieren und in rechtsextremen Vereinigungen ausfindig machte. Während der zweieinhalbjährigen Voruntersuchung ließ sich S. von keiner Drohung beirren. Lambrakis war am 22. Mai 1963 nach einer Friedenskundgebung in Thessaloniki von einem Motorrad angefahren und getötet worden. Die Täter wurden zwar verurteilt, aber zu relativ geringen Strafen, da das Gericht in Thessaloniki an der "Unfall"-These festhielt. Der Tod von Lambrakis und der nachfolgende Prozeß vergiftete die ohnehin gespannte innenpolitische Situation durch Jahre hindurch und trug wesentlich zum Verfall der demokratischen Institutionen der 1960er Jahre in Griechenland bei. Seither galt S. als eine Art Symbolfigur für einen aufrechten Demokraten und unbestechlichen Richter. Nicht zuletzt wegen dieser Haltung erhielt S. ein Stipendium ...